[vladi63]

Die Content-Industrie wird nicht müde, sich immer wieder über Piraterie bzw. Filesharer zu beklagen, auch der Disney-Konzern gehört zu den ganz Großen in diesem Geschäft und auch Piraterie-Gegnern. Doch hinter den Kulissen bedient man sich wohl auch durchaus gerne dieses "Werkzeugs", um die Popularität von bestimmten Inhalten zu messen. Neu ist das allerdings nicht: So hat der "Game of Thrones"-Sender HBO schon einige Male angedeutet, dass man sich gar nicht so schrecklich daran stört, dass die Fantasy-Serie die meistkopierte TV-Show aller Zeiten ist. Denn dies schadet der Popularität nicht und Filesharer kaufen sich später auch überdurchschnittlich gerne eine DVD- oder Blu-ray-Box.

Auch Netflix hat früher erklärt, dass man sich die Beliebtheit von TV-Serien und anderen Inhalten gerne in illegalen Kanälen ansieht und entsprechend die eigenen Lizenzrechte-Einkäufe danach ausrichtet. Vor allem die Beliebtheit bestimmter Produktionen in einzelnen Ländern lässt sich auf diese Weise leicht bestimmen - und ist wohl auch wesentlich günstiger als ein Marktforschungsunternehmen dafür zu bezahlen.

"Entdeckbarkeit"
Ähnliche Aussagen machte nun auch ein ehemaliger hochrangiger Disney-Manager. Samir Bangara sagte auf der Konferenz All That Matters (via TorrentFreak): "Ich liebe Piraterie. Denn derzeit ist das größte Problem die Entdeckbarkeit."

Bangara führt ganz ähnliche Argumente an wie Netflix seinerzeit: Er meint, dass "zehntausende Stunden an Inhalten" hochgeladen werden und es die Herausforderung sei, herauszufinden, was populär ist und was nicht. "Was häufig illegal geteilt wird, funktioniert zwangsläufig", so Bangara. "Game of Thrones ist großartig und deshalb wird es auch kopiert."

Natürlich teilten nicht alle Teilnehmer der Panel-Diskussion Bangaras Meinung, andere bezeichneten Piraterie als "das größte Thema, das uns in der Nacht wachhält", so Shufen Lin, Manager eines Telekom- und Content-Unternehmens aus Singapur.

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